Short Advanced Studies (SAS)

Traumasensible Theaterarbeit und Resilienzförderung im interkulturellen Kontext

Diese praxisorientierte Weiterbildung vermittelt fundierte Kompetenzen und Tools für den Berufsalltag in der interkulturellen Arbeit.

Der Schwerpunkt liegt auf traumasensiblen Methoden und Techniken aus der Theaterarbeit für den alltäglichen Umgang mit Menschen, die belastende Erfahrungen noch nicht verarbeitet haben. 

Die Teilnehmenden werden befähigt mit Menschen zu arbeiten, die von Gewalt und Trauma betroffen sind. Im Zentrum steht die Stärkung der Resilienz und der Kreativität, aber auch das Erkennen von eigenen Grenzen, um Burnouts zu vermeiden.

Durch die Kombination aus theoretischen Inhalten und praxisnahen Übungen bietet diese Weiterbildung eine einmalige Gelegenheit, traumasensibles Arbeiten in interkulturellen Begegnungen zu erlernen.  

Dozierende: Anina Jendreyko & Daniel Bausch

Ort: Basel, Philosophicum

Dauer: 5 Tage (2x Freitag-Sonntag Mittag)

Abschluss: Certificate of Short Advanced Studies (SAS) der SUPSI / Accademia Dimitri

Kosten: CHF 1’500

Der SAS ist handlungsorientiert aufgebaut und richtet sich an professionelle Künstler*innen, an Theaterschaffende, an Fachkräfte, die im Bereich der humanitären Hilfe und Friedensarbeit arbeiten, an Personen, die professionell im Bildungs- Sozial -und Gesundheitswesen tätig sind.

Inhalt und Aufbau

Im Rahmen dieser Weiterbildung werden folgende zentrale Inhalte behandelt

Der Inhalt wird ein Modell sein, das in verschiedenen kulturellen Kontexten anwendbar ist.  Wir beziehen uns auf die Essenz der Traumatheorie und der über 20 Jahren langen Weiterbildungspraxis des Institut Berlin (Hirnforschung, Bindungstheorie, Entwicklungspsychologie und Dissoziationstheorie, sind der theoretische Hintergrund). Die Teilnehmenden lernen, wie Traumata entstehen und sich in dissoziativem Verhalten manifestieren können. Sie lernen, wie sie durch traumasensible Methoden die Resilienz betroffener Menschen fördern können.

Ausgangspunkt ist die Kompetenz der betroffenen Personen, da dies die Grundlage für den Umgang mit Belastungen und der Erweiterung der Resilienzkräfte ist. 

Es wird grosser Wert daraufgelegt, präventiv zu arbeiten, um Erschöpfungszustände und Burnouts zu vermeiden. Selbstfürsorge ist ein wesentlicher Aspekt von Achtsamkeit. Die Teilnehmenden erlernen praxisnahe Techniken, die darauf abzielen, achtsam mit den eigenen Ressourcen umzugehen, um auf dieser Basis die psychische und physische Stabilität der Betroffenen zu stärken, Retraumatisierungen vorzubeugen, Spannungen zu regulieren und letztendlich die Bewältigung des Alltags zu erleichtern.

Theaterpädagogische Ansätze werden als kreative und handlungsorientierte Werkzeuge zur Bearbeitung von Traumata/Belastungen eingeführt. Sie bieten Raum für Selbstausdruck, die Stärkung der eigenen Widerstandsfähigkeit und Gemeinschaft (Zusammengehörigkeit, in Verbindung treten).

Teilnehmende lernen, wie durch Theaterübungen emotionale Verarbeitung unterstützt und die Lebenskräfte von Betroffenen aktiviert werden können. 

Die Reflexion der eigenen Haltung und das Bewusstsein darüber, in welchen, teilweise unsichtbaren, Machtfeldern wir uns bewegen, ermöglichen einen transparenten Umgang und sind Grundvoraussetzung für traumsensibles Arbeiten. Unsere eigenen Annahmen, Überzeugungen, Grundeinstellungen und Erfahrungen sind ausschlaggebend dafür, wie wir Situationen und Personen wahrnehmen; sie bestimmen unser Handeln. Die Teilnehmenden lernen, sich ihrer Betrachtungsperspektive, auf die Themen rund um Interkulturalität, bewusst zu werden.

Kurs 2026

Freitag, 27. Februar, Samstag, 28. Februar, Sonntag, 1. März 2026
Freitag, 10. April, Samstag, 11. April, Sonntag, 12. April 2026

Anmeldeschluss: Sonntag, 14. Dezember 2025

Wir bieten auch verschiedene Formate von Workshops sowohl lokal als auch international an, für Schulen, für Berufe der sozialen Arbeit, für Weiterbildungen, und vieles mehr

Weiterführendes Modul

Dieses Modul baut auf dem SAS auf, bringt die Inhalte zur Anwendung
und findet im Ausland statt. Aktuell ist das Modul in Planung

In dem Moment wo man interkulturell arbeitet, ist man mitten drin im Konflikt – denn 500 Jahre Kolonialgeschichte lassen sich weder mit gutem Willen noch mit bewussten Umgang wegwischen.

Wir wollen Frieden stärkende Theaterarbeit ermöglichen. Um eine Vertrauensgrundlage in der zukünftigen Arbeit vorzubereiten, sind die Klärung der eigenen kulturellen Entwicklung und ein Bewusstsein für die eigene Ausgangsposition wichtig. Ziel ist einen inspirierenden und offenen Arbeitsprozess zu schaffen auf der sich alle mit ihrer ganzen Unterschiedlichkeit einlassen und möglichst frei bewegen können.

Je heterogener eine Gruppe ist, desto grösser sind die Herausforderungen alle nach ihrem Können und Vermögen auf Augenhöhe mit einzubeziehen und desto reicher und kreativer kann der gemeinsame Prozess sein. Das setzt ein differenziertes und präzises Bewusstsein (auch über die eigenen Beweggründe ) und sorgfältiges Arbeiten voraus – damit beschäftigt wir uns.

Auf einer Reise bringen wir die Grundlagen der Interkulturellen Theaterarbeit (Modul A) zur Anwendung. Dies beinhaltet unter Anderem:

  • gemeinsam mit der Theatergruppe vor Ort eine Aufführung entwickeln. 
  • Eine gemeinsame Theatersprache finden, in der alle Beteiligten je nach Können, Vermögen und Bedürfnissen die eigenen kreativen Kräfte erleben und weiterentwickeln.
  • Im Arbeitsprozess und Aufführungen den Gemeinschaftssinn fördern.

Die unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen der Kursteilnehmer:nnen aus dem Süden und dem Norden fliessen in die direkte konkrete Probenarbeit ein und unterstützen den eigenen Reflektionsprozess, sowie kontinuierlich stattfindende Reflektionsrunden.

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Folgt

Kontaktieren Sie uns bei Interesse an einer lokalen/internationalen Zusammenarbeit

Das Team

Anina Jendreyko

Regisseurin – Schauspielerin – Dozentin – Trainerin für ressourcenstärkende Traumapädagogik und Fachberatung (Institut Berlin)
Setzt sich kritisch mit den Fragen der Identität, Gesellschaft, Transkulturalität und Machtverhältnisse auseinander.

Giorgia Marzetti

Schauspiel

Arbeitet in der Freien Szene

Giulia Crescenzi

Schauspielerin – Dozentin

Arbeitet in der Freien Szene

Simon Wahl

Schauspieler – Umweltnaturwissenschaftler

Arbeitet in der Freien Szene. Initiator diverser internationaler Nachhaltigkeitsprojekte

Unsere Motivation,
unsere Gedanken

In our theatre work, we see diversity and the differences of all participants as a great value

und den Prozess der Auseinandersetzungen und Konflikte als Reichtum, in dem kreative Kraft und Gemeinschaft entsteht.

Theater hat immer mit Konflikten zu tun. In dem Moment, in dem man interkulturell arbeitet, befindet man sich mitten in diesem Konflikt. Wir wollen nachhaltige Projekte initiieren, die Menschen sowie Solidarität und emanzipatorische Prozesse innerhalb konfliktgeschüttelten Gebieten und Gesellschaft stärken.

Working internationally and interculturally means questioning power relations

Kolonialismus ist ein nicht für sich stehendes, sondern ein konstitutives Moment der Moderne – wirtschaftlich, kulturell und ästhetisch. Die eurozentrische Darstellung der Kolonialgeschichte war lange hegemonial. Sie hat uns wesentlich mitgeprägt und wirkt tief in die Gegenwart hinein.

The rise of war rhetoric and toxic demonstrations of power emphasise the urgency of opening spaces that reject the ‘either or’ approach

und sich nicht zwischen Polarisierung zerreiben, sondern stattdessen um Haltung ringen, in der Menschlichkeit, Gemeinschaft und Befreiung im Mittelpunkt steht.

Die Logik des Krieges befeuert auf allen Seiten Autoritarismus, Nationalismus und Homogenisierung. Widersprüche werden überdeckt durch nationalen Konsens.

Encounters can open up spaces in which community emerges as a message, as a visualisation of utopia and peace

Grenzen, Stacheldraht, Abschottung, Vorurteile und Separierung gemeinsam überwinden – und Gemeinschaft sichtbar machen.

Künstlerische Arbeit Räume öffnen, in denen Gemeinschaft entsteht als Botschaft von Utopie und Frieden. Durch Theaterarbeit lassen sich Lebenskräfte aktivieren, Selbstbewusstsein und der Gemeinschaftssinn stärken.

Interculture is a living reality, often challenging and always enriching

Interkultur verstanden als ein Prozess, der die Vielfalt unserer Gesellschaft als Reichtum betrachtet. Offenheit füreinander zu entwickeln setzt einen Prozess voraus, sich der verschiedenen Macht- und Genderasymetrien bewusst zu werden und diese zu reflektieren, bzw. zu verändern.

Mit unsere Theaterarbeit imitieren wir nachhaltige Projekte, die Solidarität und emanzipatorische Prozesse innerhalb Konfliktgeschüttelten Gebieten – Gesellschaft stärken. 

Eine kritische Haltung gegenüber Macht und Genderungleichheit entscheidend, denn anders kann Ungleichheit und Diskriminierung auch in einem künstlerischen Projekt weder erkannt noch überwunden werden.

Durch traumasensible Theaterarbeit Lebenskräfte aktivieren, Selbstwahrnehmung und Gemeinschaftssinn zu stärken.

Künstlerischer Austausch durch praktisches zusammenarbeiten

Voneinander lernen

Geschichten sichtbar machen

Utopien entwickeln

Grenzen, Zäune, Stacheldraht überwinden

Neue Brücken bauen

Gemeinschaft bilden – Menschen stärken